![Von links: Petra Knips und Conny Kehrbaum](/bilder/nachrichten/2015/Sonntagstreff.jpg)
Im „Wirtshaus“ an der Bahnhofstraße in Wiehl treffen sich seitdem an jedem zweiten Sonntag im Monat zwischen fünf und fünfzehn Männer und Frauen, deren Partner verstorben sind. Zu dem Sonntagstreff kann jeder ohne Voranmeldung hinzukommen, der gemeinsam mit anderen seine Freizeit aktiv gestalten will.
„Unsere Treffen finden in einem abgeteilten Bereich der Gaststätte statt, und unsere Gemeinschaft bietet einen geschützten Raum für alle Gefühle der Trauer“, sagt Petra Knips. „Es gibt Tränen, und die Gedanken der Verzweiflung können ausgesprochen werden. Ebenso lachen wir aber auch gemeinsam und haben Spaß.“ Bei den Gruppentreffen entstanden Freundschaften und viele private Kontakte: Einige treffen sich nun zum Kegeln, andere gehen gemeinsam shoppen, besuchen Konzerte oder telefonieren regelmäßig miteinander.
„Einem anderen Trauernden braucht man nicht viel zu erklären, da er dieselben Gefühle durchlebt“, berichtet Petra Knips. Und ergänzt: „Man kann mit ihm auch dann noch über den Verlust klagen, wenn das eigene Umfeld davon nichts mehr hören möchte.“ Oft gebe es eine Befangenheit in Familie und Freundeskreis, die für Trauernde schwer zu ertragen sei, sagt Trauerberaterin Conny Kehrbaum von den Maltesern. „Manchmal wechseln Menschen die Straßenseite, um bloß nicht mit dem Trauernden reden zu müssen.“
„Der Verlust eines nahestehenden Menschen macht dünnhäutig“, sagt Conny Kehrbaum. Ausweichendes Verhalten verletze dann ebenso, wie das Beobachten und das Beurteilen des Trauernden. „Man macht es keinem recht: Man soll nicht zu lange schwermütig sein, aber auch nicht zu schnell wieder fröhlich“, beschreibt Petra Knips das Dilemma. Sie ist froh, dass sie in der Gruppe auch über solche Erfahrungen sprechen kann.
Der „Sonntagstreff für Witwen und Witwer“ findet an jedem zweiten Sonntag im Monat ab 14.30 Uhr im Wirtshaus in Wiehl, Bahnhofstraße 20, statt. Weitere Informationen beim TZO unter 02262-7075550.