![Duo Walachowski - Foto: Christian Melzer](/bilder/nachrichten/2011/20111111-duo.jpg)
Sehr zurückhaltend sind die beiden im Kontakt mit dem Publikum – außer der Zugabe, der „5. Ungarische Tanz“ von Johannes Brahms sagten sie nichts an. Dies lag sicherlich auch daran, dass sie die ganze Zeit hochkonzentriert spielten. Kaum eine Regung im Gesicht, dafür umso flinker die Bewegungen auf den Tasten des Flügels. Die beiden Schwestern sind perfekt aufeinander eingespielt. Sie präsentieren ein temporeiches, weiches und fließendes Spiel und eine brillante Homogenität im Klang. Facettenreich wechseln sie von Mendelssohn-Bartholdy zu Gabriel Fauré und Frédéric Chopin bis zu Maurice Ravel. Der „Bolero“ – vierhändig in einer Bearbeitung des Komponisten – ist fulminant. Mit extrem ausgefeiltem Tempo und Dynamik. Magisch der Sommernachtstraum. Mitten in die eisige Novemberkälte erwärmten die beiden Pianistinnen die Gäste im Burghaus mit einem musikalischen, sommerlichen Traum.
Insbesondere durch den „Hochzeitsmarsch“ hat der „Sommernachtstraum“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy weltweite Berühmtheit erlangt. Das Meisterwerk des siebzehnjährigen Felix Mendelssohn-Bartholdy lässt auch das Publikum unserer Tage noch aufhorchen: Diejenigen, die Shakespeares Lustspiel noch nicht kennen, erahnen die geheimnisvolle Märchenwelt der Elfen oder der tanzenden Rüpel. Feinsinnig hat der Komponist die Stimmung des Schauspiels von Shakespeare in die Sprache der Töne übersetzt. Anna und Ines Walachowski setzen dies am Flügel beeindruckend um. Der Zuhörer hört die Unbeschwertheit in der Ouvertüre, die Melancholie des Notturno – facettenreich sind die Motive und Themen miteinander verwoben. Grandios wie die Walachowski-Schwestern dies darbieten. Bei Anna und Ines Walachowski stimmt einfach alles - Tempo, Balance der Abstimmung, Dynamik. So konnte es auch im Burghaus nur ein beeindruckendes Konzert werden.
Vera Marzinski