![Foto: Vera Marzinski](/bilder/nachrichten/2015/20151115-vma_01.jpg)
Bei „Guten Tag“ fingen gleich die ersten Probleme an. Das heiße „Tag guten“ (Dzien dobry). Und dann dieses „Przepraszam“ (Entschuldigung) – da muss das rollende „r“ her und das sei für einen Deutschen schon eine große Hürde. Aber Möller fungierte im Burghaus als Sprachlehrer, outete die, die noch nicht in Polen waren, erzählte von der polnischen Diktat-Fernsehsendung bei der er den ersten Platz - "mit mehr als 200 Fehlern in der Kategorie Ausländer“ gewann und von seiner Rolle in der populären Telenovela „M jak milo“ (L wie Liebe) sowie der kurzen Karriere der polnischen Version von "Wetten, dass?", die er moderierte.
Und dann waren da noch die Fettnäpfchen. Da gebe es so einige in Polen. Russischkenntnise in Polen ginge gar nicht – „dann lieber Deutsch sprechen“. Und niemals sagen „Frederik Chopin war Franzose“, denn das war er nicht. Er ging zwar nach Frankreich und sein Vater kam aus diesem Land – aber Chopin war ein waschechter Pole. Auch zu den Klischees, die sowohl in Polen als auch in Deutschland bestehen, hatte er gleich zu Beginn etwas parat: Der Pole sehe den Deutschen gerne als Nazi, der Deutsche den Polen als Dieb. Und dann sind da noch die deutschen Wörter in der polnischen Sprache, wie „Szyberdach“ (Schiebedach) oder „Kibel“ (Kübel). Steffen Möller trug an diesem Abend mit seiner Kollektivberatung und seinem Schnellkurs in Polnisch einiges zum deutsch-polnischen Verständnis bei und konnte fünf Gäste noch schnell in der Polonaise unterrichten. Die werde immer bei den Abi-Abschlussbällen getanzt. Und so tanzte er sich und das Publikum durch zwei Stunden „Polen für Fortgeschrittene“.
Vera Marzinski
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