![Foto: Vera Marzinski](/bilder/nachrichten/2015/20151001-vma_01.jpg)
Im Mittelpunkt der Band steht die bezaubernde Niamh Dunne - eine der besten neuen Frauenstimmen Irlands. Sie ist zudem eine Teufelsgeigerin und einige Lieder im Bandrepertoire stammen auch aus ihrer Feder. An der Bodhrán, der irischen Rahmentrommel, hat die Band mit Eamon Murray einen „All Ireland Champion“, der diesen Wettbewerb in allen Altersklassen gewonnen hat. Verblüffend ist auch die Besetzung der Band mit zwei „Button Accordions“. Damian McKee und Seán Óg Graham achten streng darauf, dass sich die zwei Quetschkommoden nicht in die Quere kommen oder im stetigen Unisono langweilen. Dazu gesellt sich das hervorragende Spiel von Keyboarder Liam Bradley.
„Wir stehen auf Schnitzel“, verriet Eamon Murray, der mal ein „german girlfriend“ hatte und am Telefon dann immer „ja, ja, ok, bis dann“ gesagt hatte. Mit Stücken wie „Farewell to Cunningham“ nahmen Beoga die Gäste mit auf die grüne Insel. Das melancholische Stück handelte von einem Mann, der alles verloren hatte, wie Niamh Dunne erklärte. Viele Balladen, aber auch mitreißende Tanzstücke und zusätzlich kleinen Anekdoten aus ihrem Bandleben brachten die fünf Musiker mit. So erzählte Eamon von einem Mann, der ihnen in Amerika begegnet war. Er rannte, und rannte, und rannte – mit Handschellen auf dem Rücken. Keine plüschigen, pinkfarbenen – demnach flüchtete er wohl nicht vor einer Frau, fügte der Bodhrán-Spieler lachend hinzu, bevor das nächste flotte Stück begann.
Tanzen sei nicht verboten, bekundeten die „Beogas“, und ihre Musik eignete sich perfekt dazu. Zudem war der Klang hervorragend abgemischt und die Band spielte mit viel Spaß. Auch wenn Liam Bradley dann schon mal in eine Jazz-Sequenz abdriftete, bei der Niamh Dunne die Stirn runzelte, um dann flott wieder den Bogen über ihre Fiddle zu ziehen um dem ganzen wieder eine andere Richtung zu geben. Das Zusammenspiel der Fünf und die Mischung der Stilrichtungen passten grandios. Irish Folk à la Beoga ist einfach „Worldmusic made in Ireland“ – und die begeistert.
Vera Marzinski
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