![Foto: Vera Marzinski](/bilder/nachrichten/2013/20130926-vma_01.jpg)
Warum so viel Gitarren? Fellow verriet verschmitzt: „Akustisch ändert sich nicht viel, deshalb müssen wir optisch was tun.“ Insgesamt standen sechs Gitarren auf der Bühne. Eine davon im Kleinformat – keine Kindergitarre sondern eine Oktavgitarre. Sie ist eine ganze Oktave, also 8 Töne, höher als die Konzertgitarre und dadurch einen ganz anderen Klang. Und nicht nur der Klang beeindruckt beim Konzert von „Hands on Strings“. Diese atemberaubende Schnelligkeit mit der sie die Saiten der Gitarren bespielen einerseits und dieses homogene Zusammenspiel andererseits kommen noch hinzu.
Sie zauberten klug verwinkelte Melodielinien. Ob brasilianisch oder auch mal ein Popsong, wie Stings „Fragile“ – alles bekam eine „Hands on Strings“-Note. Sie spielen mal kraftvoll oder mal gefühlvoll – es ist immer sehr authentisch und nur so kann gute Musik den Zuhörer überzeugen. Dazu lockern die Ansagen der beiden zu den Stücken und ihrer Intention das Konzert noch auf. Besser geht nicht! Die beiden erfolgreichen Musiker spielen auch in anderen Formationen. Thomas Fellow war beispielsweise 2011 mit Sängerin Constanze Friend als „Friend’n Fellow“ bei den Wiehler Jazztagen ein Highlight. Diese exzellenten Musiker sind im Team perfekt und können ihre besonderen individuellen Fähigkeiten im entscheidenden Moment mit großer Präsenz zeigen.
Die beiden „Hands on Strings“-Musiker kennen sich eigentlich seit fast zwanzig Jahren. Vor dreizehn Jahren, bei einem Workshop an der Musikhochschule Dresden - an der sie beide auch unterrichten -, startete ihr gemeinsamer, musikalischer Weg. Beide sind 1966 geboren. Thomas Fellow in Leipzig und Stephan Bormann in Magdeburg. Bisher haben sie drei CD veröffentlicht. Die vierte ist fast fertig. Sie spielten auf renommierten Festivals u.a. in Rom/Italien, Columbus/USA und Hamburg.
Kulturkreis-Geschäftsführer Hans-Joachim Klein hatte die beiden Ausnahme-Gitarristen als „Weltklasse“ angekündigt. Nach dem ersten Stück meinte Thomas Fellow, dass so eine Ansage ganz schön unter Druck setzen würde – aber den nahmen sie sich selbst mit der Leichtigkeit ihres Spiels. Schon mit den ersten Tönen überzeugten „Hand on Strings“ das Publikum und bescherten einen unbeschreiblichen Abend. Grandios auch ihre Zugaben: Astor Piazollas „Vida de Tango“ und die melancholische Eigenkomposition „Joshua“. Sie sind tatsächlich Weltklasse!
Vera Marzinski
Eine Bilderserie finden Sie hier...