![Michael Dirkmann - Fotos: Christian Melzer](/bilder/nachrichten/2012/20121004-burg_06.jpg)
Michael Dirkmanns fundiertes Fachwissen über Kölner Bräuche und die charmante, überaus witzige Art der Präsentation sind einmalig. Ihm fehlt es als ausgebildetem Schauspieler nicht an Show-Talent. So macht er aus ihrem Rundgang durch die Kölner Altstadt etwas, das weniger einer Stadtführung ähnelt, sondern mehr einer Comedy-Show. Und genau das brachte er auch im Burghaus brillant auf die Bühne. Die Kölner Altstadt & Brauhaus-Wanderung leiten Michael Dirkmann oder Ralph Hoormann, die dabei ein unterhaltsames Eintauchen in die Seele der Kölner Altstadt bieten. Seit mehr als 15 Jahren zünden sie ein humoristisches Feuerwerk rund um „Köbes, Kölsch und Klüngel".
Die Brauhäuser haben emense Umsatzeinbußen seit das Personal nicht mehr mittrinkt - auch das wusste der Brauhausführer in Bielstein zu erzählen. Und ebenso, dass bei der Planung der U-Bahn die Philharmonie nicht bedacht wurde. „Die steht da ja auch noch nicht so lange“ bemerkte Dirkmann süffisant. „Schäl Sick“ erklärte er ebenso wie den Ausdruck „Klüngel“ - die Erledigung privater Interessen auf dem Amtsweg.
Viel zu lachen gab es im ersten Teil. Und dann kam von den vier gutaussehenden mitteljungen Herren „Ich bin e Kölsche Wanderer“. Auch hier wieder viel Entertainment. Sie sind nämlich weltberühmt – in Köln. Sie singen auf Kölsch, Englisch, Deutsch und manchmal auf Kauderwelsch. Und - sie sind in Köln längst Kult, verzaubern aber auch Nicht-Rheinländer mit ihrem Genre sprengenden Programm, dem perfekten Harmoniegesang und einer unglaublich lebhaften Performance.
![Die "Wanderer"](/bilder/nachrichten/2012/20121004-burg_29.jpg)
„Volare“ oder „Caravan“ kam gleich gut an beim Publikum und es ließ sich auch bei „Ramalama-Ding-Dong“ zum Mitsingen animieren. Kai Zupancics verriet bei den gesanglichen Aktivitäten der Gäste zu „Muss I denn“: sein Herz jubiliere dabei! Nicht nur durch die Mithilfe des Publikums wurde die Version dieses Volksliedes etwas ganz besonders. Selbst einen „Grand Prix“-Medley kam auf die Bühne. Von „Hold me now“. über „ Dschingis Khan“, „Waterloo“ bis zu dem „Hard Rock Halleluja“ von der finnischen Band Lordi.
Mehrstimmigen Gesang kennen die meisten schon, aber die harmonisch, witzig und gesanglich brillanten Vocal-Sänger von „Wanderer“ sind schon eine ganz herausragende Liga in dieser Kategorie. Und am Schluss die gesangliche Frage „Wer gibt ein Kölsch aus?“. Ihr Stimmungslied dazu - "An der Bar" - lief im Frühjahr täglich im Radio (WDR4) und wurde dort zum dritt beliebtesten Lied gewählt und passte hier perfekt. Und so schloss sich der Kreis zu Dirkmanns „Köbes, Kölsch und Klüngel“ mit dem Kölsch an der Bar.
Vera Marzinski
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